Sonnenfinsternis in Zambia

(Teil 5)

Letzte Aktualisierung: 01.07.2001

Kurz vor der Totalität schlief das letzte bischen Wind ein und wir konnten den Rauch der zahlreichen Buschfeuer riechen. Das Licht wurde fahl, die Farben verblaßten und ich konnte viele Staubkörner oder Pollen in der Luft erkennen. Vielleicht waren auch Mücken darunter, gestochen hat mich jedenfalls nix. Dann war es soweit.


Innere Korona


Ausschnittsvergrößerung der freischwebenden Protuberanz


Maximumskorona, kaum Streams

 
1 Sekunde Belichtungszeit


2 Sekunden belichtet

Juchu. Auf dem ganzen Platz hörte man lautes Lachen und Begeisterungsschreie. Zuerst der Diamantring, dann die Korona leuchteten am grauen Himmel auf. "Es wird ja garnicht richtig dunkel" war mein erster Gedanke. Dann suchte ich Jupiter. "Jou, da steht er." Weitere Sterne habe ich jedoch nicht gesehen. Dann schaute ich Richtung Horizont. Dort war leichte Dämmerung zu erkennen. Deutlich hoben sich die Rauchschwaden der Feuer vor dem orangeroten Horizont ab. Aber das Leuchten war lange nicht so intensiv wie damals auf Curacao. Ach ja, ich wollte doch fotografieren. Also zurück zu meinem Tönnchen, durchgelinst und die schwarze Scheibe schön in die Mitte zentriert. "Hoffentlich werden die Bilder was." Die Korona war annähernd rund und zeigte sehr schöne Strukturen. Etliche Protuberanzen leuchteten lachsrosa am Sonnenrand. Dann war mein Film alle. Also wechselte ich zu meiner 2.Kamera, die ich mit einem 500 er Tele bestückt hatte, wollte eine Langzeitbelichtung machen. Mist, ich bekam es nicht scharf. Jetzt war ich doch aufgeregt. Aber diesmal habe ich mich nicht durch diese Panne ablenken lassen. "Dann gibt es eben keine Aufnahme mit dem 500 er. Da guck ich doch lieber noch mal so nach oben." Die 3 1/2 Minuten der Totalität waren wie immer viel zu schnell vorbei. Schon kam der 3. Kontakt. Oooooch, schade. Alles vorbei...


Stark komprimierte Animation aus 8 Einzelbildern, die den Verlauf der Totalität durch meine Russentonne zeigt

Das Licht kehrte zurück, und vereinzelt brachen Beobachter nach dem 3. Kontakt auf. Aber wir blieben bis zum Schluß. An den einzelnen Sonnenflecken konnte man sehr schön die Bewegung des Mondes vor der Sonne sehen. Wie in Zeitlupe gab der gezackte Mondrand zuerst die schwache Penumbra, dann die fast schwarzen Flecken frei. Einer nach dem anderen erschien wieder auf der Sonnenscheibe. Wie Sommersprossen stachen sie ab vom Antlitz unseres Muttergestirns.


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